Schmerzende Fingerkuppen? Was läuft falsch?

Spieltechnik GriffNach mehr als einem Jahr intensivem Gitarren-Üben sollte sich eigentlich die linke Hand langsam an das Greifen gewöhnt haben. Mittlerweile hat sich eine Hornhaut gebildet, trotzdem habe ich bei neuen Techniken oder schnellen Übungen regelmäßig wieder schmerzende Fingerkuppen.

Was läuft falsch?

Zunächst erwische ich mich immer wieder dabei, daß ich bei schwierigen Stellen verkrampfe und zu fest greife.
Eigentlich würde es ausreichen die Fingerkuppen nur ganz leicht aufzusetzen, aber wenn es hektisch wird ist aller Vorsatz dahin. Sobald schnelle Stellen kommen oder beim Solieren mehrere Finger aufgesetzt werden, greife ich mit voller Kraft. Versuche ich dann noch schneller zu werden, endet das ganze mit heftig schmerzenden und angekratzten Fingerkuppen.

In der Ruhe liegt die Kraft. Erst wenn die Geschwindigkeit ausgeblendet ist, sind wir in der Lage die Kraft am Finger einzuschätzen und zu kontrollieren.

Wenn ich meinen Fehler erkenne, beginne ich die Stellen in Zeitlupe zu üben. Griff für Griff, Finger für Finger. Jede Bewegung bewußt ausführen und mit die Finger mit möglichst geringer Kraft auf die Saiten setzen. Wenn jetzt der Ton stimmt und der Schmerz in den Fingern verklungen ist, dann beginne ich langsam mein Tempo zu steigern und achte besonders auf meine Fingerkuppen.

Auch wenn ich scheinbar länger brauche um die Geschwindigkeit zu erreichen, habe ich Vorteile: Mein Spiel wird sauberer, die Töne klingen besser und ich habe weniger Schmerzen.

Es ist wichtig, sich diese Übungsmethode immer wieder zu verinnerlichen: Technik lernt man bei langsamem Tempo, die Geschwindigkeit kommt (fast) von alleine.