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Eigentlich sollte eine Gitarre am 12. Bund genau den um ein Oktave höheren Ton der offenen Saite haben. Mit einem elektronischen Stimmgerät kann man die Tonhöhe sowohl an der offenen Saite als auch im 12. Bund messen und bekommt sehr genau angezeigt ob der Ton auch in der 12. Lage noch passt.

Einfacher Test: Stimmgerät anschließen, im 12. Bund greifen, anschlagen und kontrollieren.

Jetzt stoßen wir auf ein Problem: Durch unterschiedlichen Druck auf die Saite kann man den Ton verändern. Wenn Du im 12. Bund mit aller Macht auf die Saiten drückst, dann bekommst Du einen höheren Ton. Legst Du dagegen nur ganz lasch den Finger auf die Saite, mit gerade eben so viel Druck wie für das Aufliegen der Saite auf dem Bund erforderlich ist, bekommst Du einen etwas tieferen Ton.

Was stimmt denn jetzt?

Ein Anfänger wird beim spielen erst einmal fester drücken, ein Profi wird nur noch über die Saiten huschen und nicht ohne Absicht einen höheren Druck auf die Saite ausüben. Da wir aber alle einmal wie die Profis über das Griffbrett huschen wollen, sollte man die Gitarre nur mit leichtem Druck auf den 12. Bund stimmen.

Bei meinen Gitarren habe ich die Saiten ohne Druck bundrein gestimmt. Wenn die einzelne Saite beim späteren Spielen etwas über dem richtigen Ton liegt, nehme ich das in Kauf.

Bei mancher Gitarre gestaltet sich das bundreine Stimmen etwas schwierig, dann sollten alle Saiten nur in einer Richtung abweichen: Entweder sind alle Töne im 12. Bund zu hoch oder zu niedrig eingestellt. Wenn ich Akkorde in den höheren Lagen spielen, möchte ich nicht dass eine Saite nach oben und die nächste nach unten vom Ton abweicht.

Ist eure E-Gitarre nicht bundrein gestimmt? Dann solltet Ihr sie vielleicht stimmen. Dazu demnächst mehr ...