Weniger Kraft beim Akkordspiel verwenden

Wenn man Akkorde mit weniger Druck in den Fingern greifen will, sollte man die Finger präzise aufsetzen. Dazu gehört, dass der Finger möglichst nah hinter dem Bund aufgesetzt wird.

Probiert die Fingerstellung einmal mit einem Finger auf einer einzelnen Saite: Setze ich den Finger nah an den oberen Bund (zum höheren Ton hin), klingt der Ton hell und klar. Es reicht bereits den Finger locker aufzulegen um einen sauberen Ton zu bekommen.

Selbst wenn ich den Finger genau auf den Fret setze, klingt der Ton noch nicht sofort dumpf. Erst wenn die Fingerkuppe deutlich nach oben (zu den höheren Tönen) über den Bund ragt, fängt die Fingerkuppe an die Saite zu dämpfen

Verschiebe ich den Finger dagegen nach unten (in Richtung des nächst tieferen Tons), dann muss ich die Saite stärker drücken um sie mit dem Bund in Kontakt zu bringen. Direkt am unteren Bund schnarrt die Saite bereits. Hier spielt auch die Höhe der Bünde eine Rolle, bei hohen Bund-Drähten (Jumbo-Frets) bleibt etwas mehr Raum um die Saiten nach unten zu drücken.

Die Saiten der Gitarre sind eigentlich so gestimmt, das jeder Bund exakt den richtigen Ton treffen sollte. Wenn ich die Saite zwischen den Bünden nach unten drücke, dehne ich die Saite, erhöhe die Spannung der Saite und erhöhe den Ton. Lege ich den Finger direkt am Bund auf, verändere ich die Saitenspannung nicht, der Ton bleibt sauber.

Wenn ich diese Technik auf Akkorde anwende, ist das Umsetzen nicht immer ganz einfach: Bei einigen Akkorden muß man die Finger ganz schön spreizen um an die richtigen Positionen zu kommen. Beim schnellen, unsauberen Spiel setze ich die Finger oft mittig zwischen die Bünde. Das Ergebnis: Hoher Kraftaufwand und unsauberer Klang.

Beim üben nehme mir jetzt bekannte, einfach Griffe nochmal bewußt vor und versuche die Finger exact am Bund zu plazieren.

Wo greifen eure Finger?