Nitrat in Aquarium und Trinkwasser

Eigentlich bin ich ganz stolz darauf, dass ich meine Aquarien ohne Einsatz von Mitteln zur Wasserbehandlung direkt mit Leitungswasser befüllen kann. Mit dem regelmäßigem Wasserwechsel wird Nitrat aus dem Aquarium entfernt, bevor es belastende oder tödliche Werte erreichen kann. Nitrat entsteht als Endprodukt des Stickstoffkreislaufs und kann durch Pflanzen nur teilweise abgebaut werden, eine sehr sichtbare Folge hoher Nitratwerte ist übermäßiges Algenwachstum.

Welche Werte man einhalten soll, ist bei aquasabi.de in einem Artikel sehr kompetent zusammengefasst worden.

Angestiftet durch Artikel mit dem Titel "Deutschland wegen Wasserbelastung durch Nitrat verurteilt", habe ich mich dann über die Nitratwerte in unserem Trinkwasser informiert. Die Kreiswerke Grevenbroich liefern hierzu eine ausführliche Trinkwasser-Analyse, ich gehöre zum Versorgungsgebiet des Wasserwerks Mühlenbusch.

Der maximale Nitratwert für die Haltung und Erhaltungszucht von Hochzucht-Garnelen liegt bei etwa 15 mg/l, bei Neocaridina bis zu 25mg/l. Pflanzenaquarien (z.B. beim Aquascaping) sollen zwischen 15 und 25 mg/l Nitrat eingestellt werden, bei der Zierfischzucht sollte man diese Werte ebenfalls nicht überschreiten. Generell sind gute Zuchtergebnisse nur mit niedrigen Nitrat und Phosphat-Werten möglich, lediglich bei Gesellschaftsaquarien werden Werte über 50 mg/l toleriert.

Das Trinkwasser des Wasserwerks Mühlenbusch für das Versorgungsgebiet Rommerskirchen enthält 17,08 mg/l Nitrat. Ein Teil-Wasserwechsel mit Leitungswasser zur Nitratabsenkung im Aquarium ist damit praktisch nicht mehr möglich, da das Wasser bereits einen zu hohen Nitratwert aufweist.

Der hohe Nitratwert im Trinkwasser erklärt auch, warum bei meinem Kampffischbecken (ein kleiner Fisch - viele Pflanzen, Altwasser) jeder Wasserwechsel auf die Pflanzen wie eine Düngerzugabe wirkt: Hier erhöht sich der Nitratwert nach jedem Wasserwechsel.